In der Elektronikfertigung gibt es viele Wege zum Ziel. Manche Baugruppen brauchen hohe Stückzahlen, andere schnelle Änderungen oder häufige Varianten. Gerade in frühen Projektphasen oder bei kleinen Serien ist es oft hilfreich, auf starre Werkzeuge zu verzichten. Genau hier kommt der Jetprinter ins Spiel
Jetprinter wurden speziell für den Auftrag von Lötpasten auf Leiterplatten entwickelt.
Im Gegensatz zu herkömmlichen SMD-Schablonendruckern, die eine physische Schablone verwenden, arbeitet ein Jetprinter mit einem digitalen Druckkopf, ähnlich wie bei einem Tintenstrahldrucker. Dieser Druckkopf kann die Lötpaste präzise und kontrolliert auf die gewünschten Stellen der Leiterplatte auftragen.
Funktionsweise eines Jetprinters
Wie bereits erwähnt funktioniert ein Jetprinter ähnlich wie ein Tintenstrahldrucker, allerdings mit hochviskosen Materialien.
Der Druckkopf bewegt sich über die Leiterplatte und sprüht die Lötpaste punktgenau auf die vorgesehenen Bereiche. Dabei werden die Lötpaste-Tröpfchen in der richtigen Menge und an den richtigen Stellen platziert, was eine hohe Flexibilität und Präzision ermöglicht. Die Steuerung erfolgt dabei voll digital, was bedeutet, dass keine physischen Schablonen mehr notwendig sind. Änderungen im Design der Leiterplatte können schnell umgesetzt werden, indem die Druckdaten angepasst werden.
Der Jetprinter kann aber nicht nur Lötpaste aufbringen, sondern auch Klebepunkte setzen. Diese Klebepunkte werden eingesetzt, um SMD-Bauteile auf der Unterseite einer Leiterplatte zu fixieren. Das ist insbesondere dann notwendig, wenn die Baugruppe im weiteren Verlauf noch durch eine Wellenlötung geschickt wird. Ohne diese Fixierung würden die Bauteile verrutschen oder sich ablösen, da sie in diesem Verfahrensschritt von unten verlötet werden. Durch den präzisen und frei programmierbaren Auftrag von sowohl Paste als auch Kleber bietet der Jetprinter eine hohe Prozesssicherheit und Flexibilität für unterschiedlichste Anwendungen.
Technologische Details im Überblick
- Hohe Präzision: Der Jetprinter arbeitet mit einer Auflösung von bis zu 100 μm, was den Pastendruck für feinste Padstrukturen geeignet macht. Auch bei Bauteilen wie 0201 oder µBGA.
- Kleine Pastenvolumen: Der Druckkopf kann Tropfen im Bereich von nur wenigen Nanolitern exakt platzieren. Damit ist auch ein feindosierter Auftrag auf kleinste oder eng beieinanderliegende Pads möglich.
- Variable Punktgrößen: Die Tropfengröße lässt sich softwareseitig steuern, so können je nach Padgröße oder Wärmemanagement unterschiedliche Mengen Lotpaste aufgebracht werden.
- Hochviskose Materialien: Der Druckprozess ist speziell auf dickflüssige Medien wie Lotpasten abgestimmt. Auch Mehrfachdrucke pro Pad sind möglich, um z. B. höhere Aufbaudicken zu erzielen.
- CAD-basierter Workflow: Die Druckdaten werden direkt aus den Layoutdaten (ODB++, etc.) erzeugt. Manuelle Eingriffe oder spezielle Formatanpassungen sind nicht notwendig.
Vorteile:
- Flexibilität: Da keine Schablone benötigt wird, können Designänderungen schnell und kostengünstig umgesetzt werden. Das ist besonders vorteilhaft bei Prototypen oder kleinen Serien.
- Kosteneinsparung: Die Herstellung und Lagerung von Schablonen entfällt, was die Produktionskosten reduziert.
- Präzision bei kleinen Stückzahlen: Der Jetprinter kann sehr feine Linien und kleine Mengen Lötpaste auftragen, was bei kleinen Serien oder Prototypen von Vorteil ist.
- Schnelle Umrüstung: Das Wechseln des Designs ist einfach und erfordert keine physischen Änderungen an der Maschine.
Nachteile:
- Geschwindigkeit: Im Vergleich zum Schablonendruckern kann der Jetprinter bei großen Stückzahlen langsamer sein, da das Auftragen einzelner Tröpfchen mehr Zeit benötigt.
- Komplexität: Für sehr große Produktionsserien sind Schablonendrucker effizienter und kostengünstiger.
- Druckqualität: Obwohl die Präzision hoch ist, kann die Qualität des Lötpastenauftrags bei Jetprintern manchmal variieren, insbesondere bei sehr feinen Linien oder speziellen Pasten.
- Anschaffungskosten: Hochentwickelte Jetprinter können in der Anschaffung teurer sein als herkömmliche Schablonendrucker.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Jetprinter eine flexible und moderne Lösung für den Lötpastenauftrag darstellen, insbesondere bei kleinen Serien, Prototypen oder Designänderungen. Für große Produktionsmengen sind klassische Schablonendrucker oft noch die wirtschaftlichere Wahl. Es kommt also immer auf die spezifischen Anforderungen des Projekts an.
Warum wir auf den Jetprinter setzen
Auch unsere Kunden starten neue Designs mit Prototypen und Kleinserien. Änderungen sind an der Stelle nichts ungewöhnliches. Mit Hilfe des Jetprinters ersparen wir unseren Kunden den Kauf immer neuer SMD-Schablonen bei sich ändernden Designs. Hier stellt die Flexibilität des Jetprinters für unsere Kunden einen großen Mehrwert dar.
Weiters nutzen wir den Jetprinter überall dort, wo auf einer Leiterplatte auf einzelnen Pads unterschiedliche Pastenmengen benötigt werden. Statt teurer Stufenschablonen jetten wir die zusätzlich benötigte Paste punktgenau nach. Ebenfalls ein Kostenvorteil für unsere Kunden.
Werden zusätzlich Klebepunkte auf den Leiterplatten benötigt so übernimmt diese Arbeit ebenfalls unser Jetprinter.
Der Jetprinter ist aus unserer SMT-Fertigung nicht mehr wegzudenken. Er lässt sich problemlos in Produktionen integrieren und ergänzt andere Prozesse ideal.
Dadurch sparen wir Zeit, vermeiden unnötige Stillstände und erhöhen die Flexibilität unserer Fertigungsprozesse, ein klarer Vorteil bei agilen Projekten und häufigen Designanpassungen.
Sie als Kunde profitieren von einem durchgängigen, digitalen Workflow.
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Ob Entwicklung, Prototyp oder Kleinserie, der Jetprinter macht viele Arbeitsschritte einfacher und schneller. Wenn Sie ein Projekt planen und früh Ergebnisse sehen möchten, ist der kontaktlose Pastendruck oft die passende Lösung.
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