News-Updates zur Bauteilknappheit

Die Bauteilkrise begleitet uns nun schon seit einer ganzen Weile. Engpässe bei Elektronikbauteilen schlagen durch die gesamte Lieferkette hohe Wellen. Hersteller, Distributoren, EMS-Dienstleister, Kunden – jeder hat inzwischen stark mit der Verknappung zu tun. Als A+B Electronic geben Ihnen von nun an quartalsweise ein kurzes und transparentes Update zu den Tendenzen am Bauteilmarkt. Sie können unser News-Update auch abonnieren oder in unserem Magazin alles rund um die Bauteilkrise nachlesen.

Auf einen Blick - die Tendenzen am Bauteilmarkt

Stand: Q1 / 2023

Preise

gleichbleibend bis steigend

Lieferzeit

stagniert auf hohem Niveau

Verfügbarkeit

stagniert auf niedrigem Niveau

Update aus dem 1. Quartal 2023

Im Großen und Ganzen müssen wir sagen, dass sich auch im ersten Quartal 2023 keine gravierenden Änderungen ergeben. Scheinbar ist die Nachfrage auf dem asiatischen Markt weiter rückläufig, was als gutes Signal in Richtung Verfügbarkeit und Preis gesehen werden könnte.

Im Bereich der Lieferzeiten merkt man aktuell jedoch noch keine signifikanten Veränderungen. Nach wie vor beträgt die Lieferzeit für viele Bauteile 80 bis 100 Wochen – wobei es auch hier keine Garantie gibt, wie wir aktuell immer wieder merken.

Mit Blick auf Corona könnten Feiertage wie das chinesische Neujahrsfest am 22. Januar im asiatischen Raum noch Auswirkungen zeigen. Ansonsten ist coronabedingt aktuell nicht mit großen Einschnitten zu rechnen. Um die Verfügbarkeiten zu verbessern, planen viele Hersteller Kapazitätserweiterungen. Kurzfristig ist hier aber nicht mit einer Entlastung zu rechnen.

Auf den regulären Beschaffungswegen steigen die Preise kontinuierlich an. Viele Hersteller haben den Jahreswechsel genutzt und ihre Preise erneut angepasst. Bei einigen Bauteilen geht es hier um Erhöhungen von bis zu 50-60%, also weit über die normalen Anpassungen hinaus.

Bei der Beschaffung über Broker wiederum ist eine leichte Normalisierung festzustellen. Phasenweise wurde das 100-fache an Preisen für ein Bauteil aufgerufen – heute sind wir zwar immer noch bei mehrfachen Preisen, aber dieser Trend scheint rückläufig zu sein. Diese Entwicklung könnte sich mit der Annahme decken, dass die Nachfrage in Asien zurück geht.

Als Fazit können wir nur festhalten, dass es zwar keine nennenswerten Veränderungen gibt, aber wir Hoffnungen haben, dass sich im Laufe des Jahres etwas tun wird. Die Markt&Technik hat im Dezember einen interessanten Artikel veröffentlicht, den wir an dieser Stelle empfehlen möchten.

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Das Update aus dem letzten Quartal

Update aus dem 4. Quartal 2022

Auch das 4. Quartal 2022 bringt noch keine Entspannung auf dem Halbleitermarkt. Während die Preise um gut 5 – 15% pro Quartal steigen, bleiben Lieferzeiten und Verfügbarkeiten gleichbleibend schlecht. Viele Hersteller waren schon im letzten Quartal bei Lieferzeiten von 2 Jahren angekommen. Heute gibt es zwar Ausreißer, die schon von 3 Jahren ausgehen, aber grundsätzlich bewegen wir uns auf demselben hohen Niveau wie im 3. Quartal. Hier und da wird gemunkelt, dass die Nachfrage im asiatischen Raum nachlässt, aber da haben wir bis dato keine sicheren Quellen oder Veränderungen am Markt.

Die Verfügbarkeit von Bauteilen am Distributionsmarkt ist ebenfalls unverändert niedrig. In Einzelfällen taucht durch Zufall Ware auf, aber im Großen und Ganzen ist der Markt aktuell wie abgegrast.

Neben den Tendenzen am Bauteilmarkt möchten wir an dieser Stelle kurz über das aktuelle Weltgeschehen reden, das nicht zu einer Entspannung der Lage beiträgt. Der erneute aufkommende Konflikt zwischen China und Taiwan ist auch mit Blick auf die Bauteilsituation besorgniserregend. TSMC, die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, ist der weltweit größte Halbleiterhersteller. Ein offener Konflikt zwischen China und Taiwan würde zu weiteren Verschärfungen führen. Ein Worst-Case-Szenario – nicht zuletzt auch für alle Industrien, die auf Halbleiter angewiesen sind.

Hersteller in Europa und Amerika sind zwar bemüht die eigenen Kontingente und Produktionsstätten langfristig aufzustocken, hiervon können wir aber in den nächsten Jahren noch nicht profitieren. Solange bleiben wir weiter vom asiatischen Markt abhängig. Hinweis: Im Oktober 2022 gab es rund um das Thema eine Reportage in der ARD Mediathek, die wir interessierten Lesern empfehlen möchten. Hier kann sich jeder vor Augen führen, wie abhängig die Welt von Taiwan und den Mikrochips ist.

Auch der Ukraine-Krieg geht an der Halbleiterindustrie nicht vorbei. In der Ukraine wird das Edelgas Neon produziert, das für die Fertigung von Halbleitern sehr wichtig ist. Rund die Hälfte des weltweiten Kontingents an industrietauglichen Neon wird in der Ukraine gewonnen. Nur haben die Unternehmen ihren Betrieb durch die Angriffe einstellen müssen. Bei ausbleibender Produktion wird sich das ebenfalls auf den Markt auswirken.

Aber viele der Probleme sind bereits seit geraumer Zeit bekannt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich in den letzten Monaten keine gravierenden Veränderungen ergeben haben. Die Situation ist leider unverändert schlecht. Während Preise steigen, stagnieren Lieferzeiten und Verfügbarkeiten auf einem hohen Niveau.

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Update aus dem 3. Quartal 2022

Wir starten mit wenig guten Aussichten in das dritte Quartal 2022. Nach wie vor haben wir bei A+B Electronic jeden Tag mit neuen Preiserhöhungen und Lieferverzögerungen bei den aktiven Bauteilen zu tun. Lieferzeiten vieler Bauteile werden inzwischen mit 80 bis 100 Wochen angegeben, einige sogar mit 140 Wochen. Aus der Erfahrung des letzten Jahres mussten wir aber feststellen, dass die angegebenen Zeiten kaum verlässlich sind.

Auch im Preis werden Elektronikbauteile weiter erhöht, häufig sogar mehrfach und bei bestehenden Aufträgen. Wenn wir sehen, dass ein Bauteil verfügbar ist, muss es in der Regel schnell gehen. Aktuell sprechen wir mit vielen Kunden Freiräume bei den Materialfreigaben ab, um im Zweifelsfall auch bei höheren Preisen schnell bestellen zu können.

Distributoren selbst können derzeit nur schwer verlässliche Aussagen zu Lieferzeiten und Preisschwankungen treffen, da auch sie die gekauften Mengen von Herstellern nicht vollumfänglich erhalten. Am Markt nehmen wir noch keine Signale wahr, die auf eine kurzfristige Verbesserung der Situation hindeuten. So müssen wir zumindest für das anstehende Quartal mit den Umständen leben und unsere Prozesse daran anpassen.

Was Sie tun können – unsere Empfehlungen

  1. Bestellen Sie so früh wie möglich
  2. Planen und bestellen Sie möglichst langfristig – Bedarfe auch schon für 2023 & 2024 sichern
  3. Wenn möglich schon in der Entwicklung Alternativen für Bauteile einplanen
  4. Sprechen Sie Probleme in engen Kontakt mit Ihrem EMS-Dienstleister durch

Was wir tun – unser Umgang mit der Krise

  • Strategischer Einkauf – Wir behalten Verfügbarkeiten dauerhaft im Blick
  • Aufstocken von Ressourcen im Einkauf – Zwei neue Kollegen untersützten das Team
  • Enger Kundenkontakt – Sind Optimierungen oder Alternativen in Projekten möglich?
  • Flexible Planung der Produktion – Bestückungslinien lassen sich kurzfristig umrüsten
  • Aktive und transparente Kommunikation
Mehr zur Bauteilkrise Aus unserem Magazin

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Wir geben ab jetzt quartalsweise ein kurzes Update rund um das Thema. Gibt es signifikante Veränderungen am Markt? Wie entwickeln sich Lieferzeiten und Preise? Gerne geben wir Ihnen per Mail Bescheid, wenn wir wieder etwas neues zum Thema haben. Einfach E-Mail-Adresse eingeben, Anmeldemail bestätigen und fertig!

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